Heilungskonferenz

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Hinter mir liegt gerade die Healing Week, eine Woche zum Thema Heilung. Im Vergleich zu anderen Themenwochen war diese das aber sehr besonders, denn die BSSM war diese Woche in eine Heilungskonferenz mit Randy Clark integriert. Und das war verrückt.

Randy Clark in der BSSM

Am Dienstag (beginn der Healing Week) war die gesamte BSSM, das heißt alle 3 Schuljahre, im Civic (die Stadthalle - der Veranstaltungsraum für das First Year). Bei über 2500 Leuten war das randvoll, mit zusätzlichen Übertragungsräumen im Gebäude, denn das Auditorium fasst nur etwa 2000 Personen. Zusätzlich war noch ziemlich alles an BSSM Staff (also Pastoren und sonstige Angestellte aller Schuljahre) da. Übervoll trifft es eigentlich ganz gut.

Ich hoffe man kann sich halbwegs vorstellen, was für eine elektrische Stimmung im Raum ist, wenn so viele feurige Menschen mit enormer Erwartung aufeinandertreffen. Die Stimmung im First Year ist ja sonst schon wild, aber am Dienstag war es wie noch nie zuvor.

Allein beim üblichen Corporate Prayer (Lobpreiszeit vor dem offiziellen Beginn) war eine intensive, heilige Stimmung im Raum. In dieser von Einheit geprägten Stimmung von Anbetung hat sich der Zeitplan direkt angefangen zu verschieben. War aber auch nicht schlimm. Wild und laut. Erwartungsvoll. Die Beschallungsanlage (die eigentlich auf laute Rock-Konzerte ausgelegt ist) hatte nur noch geringe Chancen gegen die jubelnde, schreiende und aufgeladene Menschenmasse. Unbeschreiblich.

Dann hat Randy Clark gesprochen, zum Thema Glaube und Heilung. Randy ist ein apostolischer Pastor, der durch seinen Dienst Global Awakening weltweit Wunder und Heilungen in Massen sieht und Christen in der Heilung "ausbildet". Sein Einfluss auf die neuen apostolischen Bewegungen weltweit ist gigantisch.

Impartation

Am Nachmittag gab es dann eine Impartation. Auch dafür ist Randy sehr bekannt. Was genau ist Impartation? Es ist schwer zu übersetzen, heißt aber erstmal "Weitergebung". Nur verwenden wir dieses Wort nicht wirklich, und das Schlagwort zum geistlichen Prinzip dahinter kenne ich nur aus dem englischsprachigen Raum. Der Kern ist das Auflegen von Händen (Hebräer 6:2). Dem geistlichen Prinzip nach wird eine Salbung, etwa Randys Salbung für Heilung, durch das Auflegen von Händen übertragen. Es gibt unzählige Zeugnisse von Leuten, die nach der Impartation von Randy plötzlich signifikant mehr Heilungen durch ihre eigenen Hände erlebt haben.

Um diese Impartation zu realisieren, haben alle Schüler (2500 Leute!) quasi einen Spalier gebildet, durch den dann Randy und sein Team, und auch einige Bethel Pastoren durchgegangen sind um jeden einzelnen die Hände aufzulegen. Allein die Dimension dieser Aktion ist beeindruckend. Der Spalier hat sich durch das ganze Gebäude und über mehrere Etagen geschlängelt.

Man kann sich denke ich gut vorstellen, dass das eine Weile (einige Stunden) gedauert hat und mir ist sehr schnell klargeworden, dass mein Platz relativ am Ende der ganzen Schlange war. Aber das macht ja nichts. Die Atmosphäre im Gebäude war aufgeladen. Man konnte hören, wo die Teams gerade entlanggelaufen sind. Menschen sind reihenweise umgefallen und hatten intensive Begegnungen mit Gott.

Heilung

Am Abend war dann die erste richtige Zeit für Heilung. Das Ziel war auch, uns zu zeigen wie Heilungsdienst aussieht, daher hat Randy darüber gelehrt und dann praktisch gezeigt.

Noch bevor Randy mit beten anfing, hat er uns aufgefordert zu testen, ob Schmerzen mit denen wir gekommen sind noch vorhanden sind. Während seinen Lehreinheit wurden bereits 42 Personen geheilt. Unglaublich.

Ein Hauptbestandteil sind Wörter der Erkenntnis. Kurz gesagt sind das prophetische Eindrücke, die auf eine bestimmte Krankheit oder Symptome hinweisen, die Gott heilen will. Wörter der Erkenntnis können auch einfach auf eine genaue Person hinweisen. So hatte Randy etwa eine genaue Adresse gehört: Das war die Adresse einer Schülerin, die daraufhin geheilt wurde (ich glaube sie hatte IBS - Reizdarmsyndrom).

So wurde für viele Leute nacheinander gebetet. Insgesamt gab es an dem Abend 281 Heilungen, die sich gemeldet haben. Von Taubheit in den Fußzehen bis hin zu Skoliose. Und das betrifft nur die Dinge, die sofort überprüft werden konnten.

Etwa mein Mitbewohner Danny wurde geheilt: Er hatte vor 4 Jahren einen Sportunfall, bei dem seine Schulter schwer verletzt wurde. Nach der Operation hatte er immer noch Schmerzen und eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Nach einem Wort der Erkenntnis zum seiner Schulter (es wurde die genaue Stelle auf der richtige Seite benennt) war er komplett schmerzfrei. Er kann jetzt seinen Arm genau wie auf der anderen Seite bewegen. Ein paar Tage später hab ich ihn nochmal gefragt und er meinte, dass es immer noch komisch ist, wenn er seinen Arm bewegt und es eigentlich sehr wehtun müsste. Aber es ist komplett geheilt. Heilung ist real.

Wenn man das erlebt, kann man nicht mehr zufrieden sein mit einem Glauben ohne Übernatürliches. In dem Sinne hab ich zu viel gesehen.

Healing School

Die Healing School war dann die Konferenz von Mittwoch bis Freitag. Das ist eine offizielle Konferenz, das heißt Menschen aus aller Welt sind gekommen, geschätzt 700 Gäste. Wir als First Year waren auch dabei. Ich weiß nicht, wie die Konferenzteilnehmer das wahrgenommen haben, aber das war schon lustig. Da merkt man erstmal, wie energiegeladen die BSSM ist, wenn sie in einem Raum mit "normalen Leuten" sitzt. (Vor allem weil die Konferenzteilnehmer auf dem Main Floor saßen und wir alle in den Rängen ringsum bleiben mussten.)

Donnerstag und Freitag hatten wir zusammen mit der Konferenz die Haupsessions. Das hat für einen außergewöhnlichen Ablauf gesorgt: 9:00 - 16:00 Schule, mit 4 Sessions statt den üblichen zwei. Und kein freier Freitag. Diese Woche war gleichzeitig aufregend und erschöpfend.

Zu den Session könnte man viel sagen, aber eine Sache hat mich tief beeindruckt. William Wood, einer der Global Awakening Mitarbeiter, ist seit 13 Jahren nicht krank gewesen. Nicht mal erkältet. Das ist mal verrückt. Er hat von seiner Geschichte erzählt und eben auch davon, wie er vor über 13 Jahren in einem Moment gespürt hat, dass wie ein Geist von ihm gegangen ist und er seit dem keine Krankheit in seinem eigenen Leben hat. Wenn man das hört, wird die Bibel ziemlich real.

Abendsession

Am letzten Abend durfte dann meine Revival Group auch teilnehmen (wir wurden aufgeteilt, da die Kapazität begrenzt ist und Abends die Konferenz für die Öffentlichkeit geöffnet wurde). In dieser letzten Session hat dann Bill Johnson mit einem Bethel Team gedient. Es gab wieder unglaubliche Heilungen, 234 wurden gezählt.

Bill hat über die Kraft des Zeugnisses gesprochen: Das Zeugnis einer Heilung sorgt nicht nur für Dank, es prophezeit diese Heilung für alle, die sie noch brauchen. Ein Zeugnis zeigt, dass Gott es schon einmal getan hat. Und dann kann Er es wieder tun. Es wurden viele Leute geheilt, während die Zeugnisse gesagt wurden.

Neben den "üblichen" physischen Krankheiten wurde auch für (oder gegen?) psychische Krankheiten gebetet. Darunter waren Dinge wie Legasthenie (Lese-Rechtsschreib-Schwäche). Ein Mann kam am Ende um Zeugnis zu geben: Er hat gemerkt, wie während dem Gebet gegen Legasthenie etwas von ihm gegangen ist und sein Kopf klarer geworden ist. Darauf hin hat er sich die nächstbeste Bibel geschnappt und konnte lesen - in einer Geschwindigkeit wie nie zuvor, und hat es noch dazu verstanden. Gott hat echt keine Grenzen für seine heilende Kraft.

Am Ende haben wir Schüler noch einen Feuertunnel (die Leute laufen durch einen Spalier und wir beten für eine neue Taufe mit dem Heilgen Geist). Das war wild! Ein Gast ist durch den Tunnel getaumelt und dann kurz nach mir wie tot nach hinten umgefallen. Wir haben ihn halbwegs aufgefangen und nach kurzen allgemeinen Schock ein Kissen für seinen Kopf organisiert. Er lag mehr als 10 Minuten vor dem Civic auf dem Fußweg. Als wir ihm aufgeholfen haben, mussten wir ihn weiter zu zweit halten. Wir haben nur abgewartet und sichergestellt, dass er wegen Jesus umgefallen ist und keine gesundheitlichen Probleme hat.

Nach einer Weile haben wir den Mann, der noch immer vollkommen betrunken im Heiligen Geist war, zum Parkplatz zu bringen (in der Hoffnung unterwegs jemanden zu treffen, der mit ihm gekommen ist). Als wir vor dem Parkplatz versucht haben, näheres über ihn herauszufinden (damit er sicher nach Hause kommt), hat er angefangen uns die Hände aufzulegen. Einer muss nüchtern bleiben, um die anderen aufzufangen! Solche Sätze sind schon lustig. Die Geschichte endet so, dass noch einige (fremde) Leute dazu kamen und letztlich mehrere Körper vom Heiligen Geist umgeworfen auf dem Fußweg lagen.

In dieser Nacht ist mir wieder klar geworden, wie krass diese Art von Normalität ist. Die übliche Reaktion von Passanten auf Menschen, die Nachts um 11 betrunken auf dem Fußweg liegen, ist wohl nur an wenigen Orten der Erde "Yes Jesus!". Was für eine verrückte Realität.