Willkommen Zurück

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Da bin ich wieder, in Redding. Nach einer relativ langen (35 Stunden) Reise und einem abenteuerlichen Start bin ich nun auch so richtig angekommen. Und es fühlt sich anders als letztes Jahr an. Die anfängliche Begeisterung ist nicht mehr die gleiche und auch Erwartungen haben sich verändert. Es ist ein bisschen so, als wenn man an den jährlichen Urlaubsort zurückkommt. Nur dass ich eben hier lebe, schon viele Freunde habe und nebenbei auch eine Ausbildung zum Erweckungsträger genieße, oder wie ich auch immer diese Schule beschreiben soll.

Geladene Atmosphäre

Der erste geistliche Akt in Redding war der berühmt berüchtigte 6pm Twin View Gottesdienst. Das ist der Geheimtipp hier. Meine Güte.

Zum einen war es ein bisschen wie ein Klassentreffen mit vielen aus unserer Revival Group vom letzten Jahr, und unser Pastor Richard hat auch noch "gepredigt" (das ist schwer zu erklären, aber mit klassischen predigen hat das nichts zu tun). Zum anderen war es so schön und heimisch, wieder in diesem Gottesdienst zu sein und die Atmosphäre zu erleben. Es ist ein Ort, der viele Erinnerungen weckt an Begegnungen mit Gott.

Es ist wirklich schwer zu beschreiben, aber es total spürbar, wenn viel Erwartung und (positive) Nervosität im Raum ist. Da sind viele neue Studenten im ersten Schuljahr, die keine Ahnung haben, auf was sie sich eingelassen haben und zu welchem Gottesdienst sie hier zugeteilt wurden. Aber sie bringen so viel Sehnsucht mit! Und dann sind die zurückgekommenen aus dem zweiten und dritten Jahr, die mit neuen Erwartungen und frischen Hunger wieder zurück sind.

Und während ich in diesem ersten Gottesdienst war, ist mir so richtig bewusst geworden, dass es eben nicht die vielen Leute, die gute Musik oder die begabten Sprecher sind, die den Ort besonders machen. Es sind Pastoren wie Richard, die schlicht alles auf Jesus ausrichten. Anbetung ohne Agenda, ohne das Ziel irgendwelche Dinge von Gott zu bekommen. Anbetung, bei der es noch nicht einmal darum geht, dass Menschen geheilt werden. Es geht nur um Jesus. Und genau das ist in so einer geladenen, erwartungsvollen Atmosphäre unbeschreiblich.

Neues Jahr, Neue Revival Group

Naja, willkommen zurück gilt jetzt vor allem für die Schule. Denn da bin ich zurück, im zweiten Jahr. Letztes Jahr hatte ich zumindest zu Beginn des Jahres viel Respekt für Studenten im zweiten oder dritten Jahr, schließlich sind die besonders heilig. Bei der Registrierung wurden dann dieses Jahr auch irgendwie klar, dass wir jetzt definitiv besonders heilig sind.

Im zweiten Jahr laufen manche Dinge schon wirklich anders: Dieses mal haben wir etwa erst am Ende der Registrierung erfahren, in welcher Revival Group wir sind, beziehungsweise wer unser Pastor für dieses Jahr ist. Damit war dann also doch wieder einiges an Spannung da. Am Ende der Registrierung wurde mir dann also ein Armband mit dem Namen Jess Butcher gegeben. Nach einem kurzen Ausdruck von Freude bin ich dann direkt in den völlig überfüllten Raum nebenan gegangen, in dem all die Pastoren des zweiten Schuljahres mit ihren Mitarbeitern (Schüler im dritten Schuljahr) auf uns zum Kennenlernen gewartet haben.

Bevor ich überhaupt angekommen bin, hab ich schon eine Gruppen von Freunden aus der letztjährigen Gruppe getroffen, die direkt die eine Frage gestellt haben, die die ersten Wochen hier bestimmt hat: In welcher RG bist du? Jess Butcher. Da hab ich dann direkt erfahren, dass wohl viele von Richards Gruppe jetzt bei Jess gelandet sind. Das wirklich besondere an der Gruppe im zweiten Jahr ist, dass die Pastoren jeden einzelnen ihrer Schüler auswählen. (Dazu später ein anderes mal mehr. Ich merke jetzt schon, was für einen riesige Bedeutung das für mich persönlich hat.)

Zur Zeit kann ich noch nicht viel über Jess und ihr Team sagen. Aber es ist anders. Ich merke, dass es zu mir passt und dass sie mich nicht zum Spaß ausgewählt hat. Allein deswegen wird dieses Jahr glaube ich sehr spannend, herausfordernd, aber auch sehr gut.

Schulstart

Und dann geht es direkt in den Schulbetrieb. Das zweite Jahr hat ein anderes Tempo, und eben auch höhere Erwartungen an uns Schüler. Und es ist wirklich so, wie ich es schon öfters gehört hab: Die Leiter haben einen anderen Stil, einen anderen Umgang mit uns Studenten. Bill und Kris haben uns am Anfang nicht nur eine gute Vision und geistliche Grundlage für dieses zweite Jahr gegeben, sondern sie haben uns in ihre großen Träume mit hinein genommen. Das ist schon sehr besonders. Schließlich sind wir immer noch eine Klasse mit 800 Schülern, aber irgendwie herrscht doch eine intimere Atmosphäre in den Dingen, die die Leiter zu uns öffnen.

Natürlich hat das Second Year auch neue Leiter (Overseer) für das gesamte Jahr, die uns auch aus ihren Perspektiven herausfordernde Visionen für dieses Jahr gegeben hab. An dieser Stelle muss ich Gabe herausstellen, der definitiv einer meiner Lieblingssprecher ist. Sein Herz schlägt dafür, Leiter zu entwickeln und dabei ist er recht schonungslos. Direkt gesagt, er ist derjenige, der uns dieses Jahr in den Hintern tritt. Und dabei ist er ein absolut lustiger, echter und direkter Typ. Da merkt man schon deutlich, dass hier mindestens ein Gang höher geschalten wird.

In den nächsten Wochen werde ich sicherlich noch mal mehr zu den ersten Wochen schreiben. An dieser Stelle freu ich mich aber erst mal hauptsächlich, dass ich hier sein kann. Was für ein Privileg. Und was für ein besonderes Jahr, das vor mir liegt!