Tag Eins

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Und schon ist es losgegangen. Die BSSM hat mit dem Registration Day (der Registrierung) begonnen. Klingt sehr organisatorisch, war aber längst nicht nur das. Dafür bin am Nachmittag gemütlich zum Civic gelaufen und habe mich mit kurzen Wartezeiten von einer Wartschlange zur nächsten begeben. Überprüfung von meinen Daten, Visa, dann schnell ein Foto für den Schülerausweis und schließlich gab es schon meinen Ordner (mit allen Informationen, Zeitplänen und Hausaufgaben) und das erste Buch zum lesen.

Nach dem Organisatorischen konnte ich dann meine Revival Group (RG) finden. Die RG ist quasi meine Familie von 65 Schülern für dieses Schuljahr. Geleitet wird sie von einem Revival Group Pastor (RGP), in meinem Fall Richard Gordon, und einem Team von neun (!) Praktikanten, die gerade das dritte Jahr BSSM machen.

Also bin ich zu denjenigen Stand gegangen, überdem mit goldenen Luftballons GLORY (Herrlichkeit) geschrieben war. Davor war auf dem Boden ein Fluss dieser Herrlichkeit abgebildet, der gleichzeitig auch als River of Prayer (Fluss des Gebets) gedient hat. Neben der Dekoration sind aber die Menschen an diesem Stand viel interessanter: Noch bevor ich mit einem der insgesamt zehn Mitarbeiter ins Gespräch kommen konnte, habe ich mich direkt mit Chris unterhalten. Chris ist eine unfassbar liebe und herzliche 67 Jahre alte Mitschülerin von mir, deren Lebensgeschichte einfach nur faszinierend ist. Es ist wirklich total ermutigend, mit Menschen umgeben zu sein, die voller Hunger nach mehr von Gott sind und von Leidenschaft für sein Reich überfließen. Und dafür ist man auch mit 67 Jahren offensichtlich nicht zu alt!

Was mich total beeindruckt hat, ist die Herzlichkeit, Ehre und Wertschätzung, mit der ich begrüßt wurde. Ich habe so oft Danke das du hier bist und ähnliche Sätze gehört. Das waren nicht nur nette Welcome-Floskeln, sondern eine spürbare Atmosphäre von Annahme. Da fühlt man sich wirklich sofort zu Hause angekommen! Neben ein paar Infos zur RG hat jeder Schüler einen persönlichen Brief bekommen: In meinem waren Ermutigungen und ein prophetisches Wort drin, das es absolut in sich hat. Nach ein paar Gesprächen haben direkt ein paar Mitarbeiter für mich gebetet und prophezeit. Das war einfach nur so guttuend. Und es war sehr spezifische Prophetie, Gott hat ihnen Dinge über meinen Weg hierher gezeigt, die ich niemandem in meiner RG gesagt hatte. Total verrückt. Ich wurde direkt ermutig, alles mit dem Smartphone aufzunehmen, was über mich gebetet wird und ich glaube die Aufnahmen werde ich mir noch einige Male anhören.

Der Höhepunkt dieses Tages war sicherlich Richard selbst kennenzulernen. Ich hatte schon so viel Gutes über ihn gehört, dass er einer der besten RGPs ist und wurde "gewarnt", das er wirklich völlig überfließend vom Heiligen Geist ist und für Erweckung lebt. Die Dinge, die er über mir ausgesprochen und prophezeit hat, werde ich wohl noch eine Weile verarbeiten müssen. Es hat vieles bestärkt und bestätigt, was mir Gott in den letzten Jahren immer wieder gesagt hat, aber auch neue Impulse gesetzt. Ich bin einfach nur ermutigt und gestärkt von dem Segen, den ich durch Richard erhalten habe. Dazu muss man wahrscheinlich auch wissen, das Richard nicht irgenein RGP ist: Er hat Informatik studiert und mit großen internationalen Unternehmen gearbeitet, bevor er als Pastor für Bethel angefangen hat. Dieser Mann ist hochgebildet und analytisch, aber eben trotzdem überfließendvor Liebe und voller Feuer für Jesus. Allein die Begegnung mit ihm hat mir klargemacht, dass ich definitiv nicht die falsche Sorte von Mensch für die BSSM bin.

Nach kaum 90 Minuten hab ich dann den Stand meiner RG verlassen. Es ist schon ziemlich verrückt, wie dicht all diese Dinge passieren. Ich werde in diesem Schuljahr viel Zeit benötigen, um alles wirklich verarbeiten zu können.

Damit sich alle Schüler der RG gut kennen lernen können, gab es am Tag nach der Registration einen Community Day, das heißt wir haben uns alle als RG zum Kennenlernen getroffen. Der Ort dafür war ein netter Coffee Shop, in den sich dann 70+ Menschen gestapelt haben. Spätestens nach ein paar Spielen ist man super mit vielen Leuten ins Gespräch gekommen. Zwar waren nur Kennenlernen und Spaß geplant, letztlich haben wir uns dann aber trotzdem Zeit genommen, Gott bewusst in den Mittelpunkt zu stellen und zu ehren. Einfache Lieder in a kapella klingen einfach nur schön.

Ich bin gespannt, was noch kommt. So richtig ist ja noch gar nicht losgegangen!