Bereit zum Abflug

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Seit Monaten fühle ich mich genau so, wie es das Bild zeigt: Bereit zum Start, aber eben noch nicht unterwegs. Die BSSM ist schon jetzt ein Abenteuer, obwohl ich noch in Deutschland bin. Ich staune immer öfters, dass ich tatsächlich in kürze 9000km umziehe und so einer bin, der mal was anderes macht.

In diesem ersten Blog-Post will ich ein bisschen darüber schreiben, wie ich zur BSSM gekommen bin und wie die Vorbereitungen dafür aussehen. Außerdem brauche ich einen längeren Text, um den Blog zu testen.

Der Bewerbungsvorgang

Zurück zum Anfang: Ich finde es immer wieder lustig, wie Menschen annehmen, Gott hätte mir ganz klar gesagt das ich zur BSSM muss. Es gab aber nie so einen Donnerstimmen-Moment für mich. Vielmehr ist in den letzten Jahren in mir die Sehnsucht gewachsen, Gott mehr zu erleben und kennenzulernen. Irgendwann bin ich auf Bill Johnson und Bethel gestoßen und habe mir das ganze näher angeschaut. Relativ schnell war ich fasziniert von dem, wie Bethel im Auftrag, den Himmel auf die Erde zu holen, lebt. Nach einigen Gesprächen, Gebeten und viel Recherche habe ich mich dann im November 2017 entschieden, mich für die BSSM zu bewerben und auch zu gehen, falls ich angenommen werden würde.

Am 3. Dezember wurde die Bewerbung für die BSSM geöffnet und ich habe mich direkt angemeldet. Die Bewerbung ist im Wesentlichen eine Menge an organisatorischen und persönlichen Fragen, etwa zum geistlichen Werdegang, der Motivation der Bewerbung oder der persönlichen Vision. Ein großer Punkt der Fragen zielt auf den Revivalist Lifestyle ab. Außerdem werden zwei persönliche und eine pastorale Referenz benötigt und ich habe mir sagen lassen, dass der Fragebogen für die Referenzpersonen auch ziemlich umfangreich ist.

Zu jeder Bewerbung bei der BSSM gehört ein Interview. Mein Termin war dank 9 Stunden Zeitverschiebung um 22:00 per Skype. Bei diesem Anlass war die Uhrzeit allerdings wirklich kein Problem und spätestens nach einigen technischen Schwierigkeiten mit in letzter Minute war ich dann hellwach. Am anderen Ende des Videochats war mein Bearbeiter (Advisor) Mick. Es folgte ein absolut entspanntes fast 40 Minuten langes Gespräch, in dem die wichtigsten Dinge aus dem Bewerbungsbogen nochmal besprochen wurden. In dem Gespräch hat mich total erstaunt, wie meine ehrlichen und intimen Antworten immer mit absoluter Ehre und Wertschätzung entgegnet wurden. Obwohl meine Antworten darüber entscheiden würden, ob ich angenommen werden würde, war in dem Gespräch überhaupt kein Druck zu vernehmen. Am Ende hat Mick noch für mich gebetet und einen absolut ermutigenden prophetischen Eindruck weitergegeben - schon dafür haben sich die $35 Bewerbungsgebühr gelohnt!

Die Vorbereitungsphase

Gut fünf Wochen später kam endlich die Antwort: Angenommen. Damit begann offiziell die Vorbereitungsphase, allerdings hatte ich schon viel versucht irgendwie vorzuarbeiten.

Grundsätzlich müssen alle Studenten vor dem Beginn des ersten Schuljahres When Heaven Invades Earth von Bill Johnson lesen (das gibts auch auf deutsch: Und der Himmel bricht herein). Eigentlich wollte ich das erst in den Wochen vor dem Schulstart lesen, der Titel (bzw. Untertitel) hat mich aber zu sehr gelockt. Das Buch hat es in sich! Wer sich fragt, was es genau mit der BSSM auf sich hat, sollte dieses Buch lesen.

Ein erster großer Punkt ist das Visa. Die BSSM ist gut organisiert und hat mir automatisch ein Formular ausgestellt, welches bestätigt, dass ich Student bin und ein M-1 Visa benötige. Mit diesem Forumlar darf man zum einen die SEVIS-Gebühr bezahlen und kann sich dann mit unschönen Online-Formularen für das tatsächliche Visa bewerben. Am Ende der Formulare steht die Terminauswahl für ein Visa-Interview, dafür fällt natürlich auch noch eine Gebühr ab. Glücklicherweise habe ich einen Termin um 10:00 (und mit Kenneth!) bekommen, sodass die Fahrt nach Berlin wenigstens im Hellen gestartet ist. Im US-Konsulat durften wir dann gut eine Stunde von einem Schalter zum nächsten gehen und warten. Das entscheidende Gespräch ganz am Ende hat dann keine fünf Minuten gedauert, bis der glorreiche Stempel Visa approved benutzt wurde. Im Gegensatz zu internationalen Studenten aus ärmeren Ländern ist der Visa-Prozess für Deutsche ohne große Probleme schaffbar.

Als zweites war der Punkt Wohnung zu klären: Redding ist zwar keine riesige Stadt, aber eine typische US-Stadt, die auf Autos und nicht auf Fußgänger oder Fahrradfahrer ausgelegt ist. Da ich ungern auf ein eigenes Auto angewiesen sein will, war mir eine günstige Lage in der Nähe der Schule sehr wichtig. Die Wohnung ist eine absolute Gebetserhörung: Verhältnismäßig günstig, zentral, nur insgesamt vier Personen im Appartment und 5min zu Fuß von der Stadthalle (Civic), dem Klassenzimmer der BSSM, entfernt. Ich finds echt lustig, wie Gott mich in perfektem Timing zu dieser Wohnung gebracht hat. Seit dem Brand (Carr-Fire) ist die Wohnungssituation in Redding ziemlich angespannt, da bin ich noch mehr dankbar!

Naja, und dann gibt es noch den ganzen Kleinkram. Krankenversicherung, organisatorische Dinge für die Schule, Dokumente für die Reise, die Flüge selbst, Handy-Vertrag, technische Ausrüstung, Kreditkarten mit niedrigem Auslandsentgeld und vieles mehr.

Langweilig war mir in den letzten Wochen also kaum. Dabei hab ich in den kleinen und großen Dingen immer wieder erlebt, dass Gott mich auf diesem Weg führt und dass Er die Dinge voll im Griff hat.